Der TuS im Jahr 2020
Die Enttäuschung sitzt tief. Der Hohe Bracht Berglauf 2020 abgesagt. Der Läuferausflug nach Lage ausgefallen. Der gemeinsame
Abend in einem Restaurant zum Ausklang des Sportjahres: geht nicht. Die Übungsleiter/innen Ü 60 machten sich im Oktober, als
die Infektionszahlen rasant stiegen, einen Kopf: Können wir das Risiko der Ansteckung beim Eltern Kind Turnen oder in der
Bogensportgruppe eingehen? Und in den Reha-Sportgruppen waren die Sorgen nicht geringer. Schließlich hat die Politik
entschieden. Und damit konnten auch die für die einzelnen Übungsgruppen zusammengestellten Pläne zur Abstandshaltung und
Hygiene in die Schublade wandern.
Resignation? Nein. Hört man sich bei Sportlern und
Übungsleitern nämlich um, so wird ein Lichtschimmer am
dunklen Horizont deutlich. Beispiel Läufergruppe: gemeinsames
Laufen in der Gruppe ist absolut tabu. Aber der Austausch von
Infos über Laufstrecken reißt in der WhatsApp-Gruppe der Läufer
nicht ab. - Ob es sich um längere und z.T. anspruchsvollere
Laufstrecken rund um Benolpe handelt – überwiegend auf
Waldwegen - oder um den Fahrradweg von Altenhundem nach
Theten, immer schwingt die Begeisterung für den Laufsport mit.
Ja, man kann individuell trainieren und die wunderschöne
Landschaft des Sauerlandes genießen.
Michael Willmes, Leichtathletikwart des TuS 08 betont, dass die Läuferinnen und
Läufer in den letzten Monaten ohne Abstriche ihr Trainingspensum absolvieren
konnten, natürlich unter strikter Beachtung der Abstandsregeln. Die Läuferinnen und
Läufer sind zwar traurig, dass Laufserien und Langstreckenläufe abgesagt wurden,
aber sie lassen sich von der jetzigen Situation nicht ‚unterkriegen‘: Michael,
Organisator des Hohe Bracht Berglaufs, hat den 36. Lauf der Traditionsveranstaltung
Ende August 2021 fest im Blick. „Man kennt mich ja“, so Michael augenzwinkernd,
„dass ich mich nicht von jeder negativen Stimmung beeinflussen lasse.“
Michael Wilmes
hier in Hennef nach dem Zieleinlauf (2018). Wo er sich schon hellseherisch über das
späte Siegtor von Kroos am gleichen Abend gegen Schweden freute, dann hatte er sich
–
ausnahmsweise – mal zu früh gefreut.
Isolde Zapp leitet seit mehr als 20 Jahren die Turngruppe der
„Montagsfrauen“ – Kirchveischeder und Bilsteiner Frauen, die sich durch
wöchentliches Training fit halten. Isolde.: „Wir trotzen dem Virus. “ Seit
Mitte März gibt sie täglich über WhatsApp 6-10 minütige Übungen in Form
von Sprachnachrichten in die Gruppe. Im Vorspann erfahren die
Teilnehmerinnen, ob auf der Matte in Bauch- oder Rückenlage, ob im
Stehen, mit oder ohne Hanteln gymnastische Übungen gemacht werden
sollen. Jede kann entscheiden, wann oder wie viele Übungen sie
absolvieren möchte. Die Sprachnachrichten sind selbstverständlich
jederzeit abrufbar. Klar, dass es seit Monaten auch Kopien der
Sprachnachrichten gibt. „Der Vorspann ist – so Isolde Z. – dann manchmal
etwas überholt, weil im November die Schokoladenostereier abtrainiert
werden sollen – aber das erhöht den Spaßfaktor.
Links: Isolde ist für die Montagsfrauen auf Sendung (Herbst 2020).
Und:
darauf freuen sich die Läuferinnen und TuS Läufer wieder: Laufen ohne Abstand. Hier Maria Henrichs (links) und Gudrun Renner
(rechts) beim Zieleinlauf im Stadion von Dessel (Vereinsfahrt 2017) . Dann ist die Zeit der „Solo-Läufe“ vorbei:
Rechts:
Susanne Führt 2017 ‚auf
Strecke‘ (Vereinsfahrt
2017 nach Dessel). Mit
Abstand zu anderen
Läufern/Läuferinnen.
Warum nur?